Wir haben am 25. Nov. 2018 die Schachfreunde von Türkheim/Bad Wörishofen im dritten Mannschaftskampf der Regionalliga Süd-Westerwartet. Stefan begrüßte die Gäste mit Hinblick auf die Wichtigkeit dieses Mannschaftskampfes, weil beide Mannschaften um das Verbleiben in der Regionalliga spielen, wie auch die beiden ersten Runden zeigten.
Die Gemeinde Klosterlechfeld hat dabei den Sitzungssaal renoviert, was die für Schachspiele hervorragende Lokalität noch besser machte. Also „am Geläuf“ lag’s nicht, wie dann der Mannschaftskampf verlaufen ist.
Stefan Hoffmann spielte Ersatz am Brett 8 und lieferte eine grundsolide Partie. Da Schwarz den Abtausch der Damen forcierte, einigten sich die Spieler bei völlig gleichstehender Stellung auf ein Remis.
Alexander am Spitzenbrett spielte mit Schwarz sehr gekonnt auf dem Damenflügel und wehrte zugleich die weißen Angriffschancen nachhaltig ab. Sein Bauerngewinn war leider nur temporär, so dass im Turm-Leichtfiguren das Spiel verflachte, zumal nur noch auf der Königsseite beidseitig Bauern verblieben war. Auch hier einigte man sich nach diesem harten Kampf auf ein Remis.
Hans an Brett 2 stand gegen ein Igelsystem sehr lange gleichwertig. Erst als er im Endspiel jeweils ein Turm und eine Leichtfigur plus Bauern einen Bauern verlor, war die Stellung letztendlich nicht mehr zu halten. Anders als auf Brett 1 war nämlich ein entfernter Freibauer für seinen Gegner entstanden, was dann zu einem Figurenverlust führte. Hans musste aufgeben.
Kevin an Brett 3 stand in der Eröffnung unter Druck,weil Weiß einen Bauern durch eine Fesselung belagern konnte. Kevin befreite sich aus dieser positionellen Umklammerung durch Damentausch. Wie so oft in solchen Stellungstypen, kann dann der Verteidiger eine neue Dynamik entfalten. Hier gab es dann am Ende nur eine offene Turmlinie, so dass beide Stellungen neutralisiert waren. Auch hier einigten sich die Spieler auf ein Remis, nachdem sich der „Pulverdampf verzogen hatte“.
Lorenz an Brett spielte in der Eröffnung auf eine Haltestellung, um nicht durch zu frühe Aktivitäten „Löcher“ zu schaffen. Es entstand in der Eröffnung eine Stellung, die Schwarz mehr Möglichkeiten bot, eine günstige Öffnung vorzunehmen. Lorenz hatte das Stellungsglück, dass er zunächst mit seiner Dame Drohungen auf dem Damenflügel aufbauen konnte. Dies wirkte sich aber erst aus, als sein Gegner einen taktischen Witz zu spät erkannte und deswegen eine Figur verlor. Lorenz wäre die verbleibenden gegnerischen Drohungen sicher ab und somit konnte er die Mehrfigur sicher verwerten. Per Saldo war es ein glücklicher Sieg, da die Position von Schwarz bis zum Figurenverlust besser war.
Stefan als unser Mannschaftsführer kam an Brett 6 erst unter Druck, nachdem auf f4 von Schwarz ein unerwartetes (Schein-)Figurenopfer kam. Dies führte in Folge dazu, dass ab diesem Zeitpunkt laufende neue Drohungen entstanden, insbesondere weil der eigene Springer auf f3 nach dem Abzug Se5 von Schwarz durch den Lb7 und weißen König auf g2 gepinnt war und auch auch nach dem Damentausch gepinnt blieb. Diese „hässliche“ Fesselung führte dazu, dass dann auch noch der schwarze Turm nach h2 ziehen konnte, weil der Springer auf f3 weiterhin gefesselt war. Die Stellung war verloren.
Karsten an Brett 7 wie ein Löwe, nachdem er einen Bauern verloren hatte. Karsten hatte das Eindringen der weißen Dame zugelassen, was die Bauern auf der g- und h-Linie kostete; da der h-Bauer kompensationlos gefallen war, war der Bauer auf g5 ohne Deckung. Karsten spielte dann auf dem Damenflügel aktiv, nur war hier das Eindringen auf der zweiten Reihe leider keine Lösung. Das Problem war, dass die Läufer auf der Grundlinie Ld1 und Lc1 Karsten zwangen, auch noch die Qualität zu geben. Auch diese Stellung war trotz großem Kampf nicht mehr zu halten.
Den ansehnlichsten Kampf lieferte an diesem Tag Jonathan auf Brett 5. Sein Gegner hatte eine Figur geopfert für bis ins Endspiel anhaltenden Angriff; es war ein klassisches Handgemenge. Jonathan behielt die Ruhe und wehrte die weißen Drohungen jeweils gekonnt ab. Die Frage war, inwieweit Weiß zusätzlich seine Bauernwalze aktivieren könnte? Jonathan fand jedoch entsprechende Gegendrohungen, insbesondere Schachs auf den weißen Feldern. Am Ende wäre das Endspiel Dame plus Läufer gegen Dame plus Bauern vermutlich leicht vorteilhaft gewesen, wenn auch noch die letzte Leichtfigur von Weiß getauscht worden wäre. Nur war es kurz vor Ende des Zeitlimits, so dass Jonathan die Zugwiederholung wählen musste.
Alles in allem können wir den Schachfreunden aus Türkheim/Bad Wörishofen nur gratulieren, weil sie nach jeweils hartem Kampf in Summe das bessere Ende für sich hatten.
5 | SK Klosterlechfeld 1 | DWZ | ELO | – | SC Türkheim/Bad Wörishofen 1 | DWZ | ELO | 3 – 5 | ||
1 | 1 | King, Alexander | 2058 | 2075 | – | 3 | Rogobete, Nikolas Johann | 2105 | 2222 | ½ – ½ |
2 | 3 | Hornung, Hans, Dr. | 1895 | 1986 | – | 4 | Fischer, Manfred, Dr. | 2083 | 2180 | 0 – 1 |
3 | 4 | Steffen, Kevin, Dr. | 2054 | 2155 | – | 5 | Antemia, Paul | 2056 | ½ – ½ | |
4 | 5 | Heinrich, Lorenz | 1915 | – | 6 | Erler, Mark | 2035 | 2050 | 1 – 0 | |
5 | 6 | Kölbl, Jonathan | 1895 | 1930 | – | 7 | Tudosa, Daniel | 2007 | ½ – ½ | |
6 | 7 | Winterkamp, Stefan | 1886 | – | 8 | Senner, Peter | 2065 | 2227 | 0 – 1 | |
7 | 10 | Birnbaum, Karsten | 1847 | – | 9 | Lux, Werner | 1992 | 2020 | 0 – 1 | |
8 | 15 | Hoffmann, Stefan | 1657 | – | 10 | Grönegreß, Wilfried | 1996 | 2138 | ½ – ½ | |
Schnitt: | 1900 | 2036 | – | Schnitt: | 2042 | 2139 |
3. Runde am 11/25/18 | Einzelergebnisse ein | |||||||||||
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1 | SK Rochade Augsburg 1 | – | SC Sendling 1 | 6 – 2 | |||||||
2 | SF Augsburg 1 | – | FC Bayern München 3 | 3½ – 4½ | |||||||
3 | SC Roter Turm Altstadt 1 | – | MSA Zugzwang 2 | 3 – 5 | |||||||
4 | SC Haar 1 | – | SC Garching 3 | 5 – 3 | |||||||
5 | SK Klosterlechfeld 1 | – | SC Türkheim/Bad Wörishofen 1 | 3 – 5 |
Regionalliga Süd-West 2018/2019
Rang | Mannschaft | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | MPkt | BPkt |
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1. | SC Haar 1 | ** | 5 | 5½ | 4 | 5 – 1 | 14.5 – 9.5 | ||||||
2. | FC Bayern München 3 | ** | 4½ | 4 | 4½ | 5 – 1 | 13.0 – 11.0 | ||||||
3. | MSA Zugzwang 2 | ** | 2½ | 6 | 5 | 4 – 2 | 13.5 – 10.5 | ||||||
3. | SF Augsburg 1 | 3½ | 5½ | ** | 4½ | 4 – 2 | 13.5 – 10.5 | ||||||
5. | SK Rochade Augsburg 1 | 4 | 2 | ** | 6 | 3 – 3 | 12.0 – 12.0 | ||||||
6. | SC Roter Turm Altstadt 1 | 3 | ** | 3½ | 7 | 2 – 4 | 13.5 – 10.5 | ||||||
7. | SC Garching 3 | 3 | 3½ | 4½ | ** | 2 – 4 | 11.0 – 13.0 | ||||||
7. | SC Sendling 1 | 3½ | 2 | ** | 5½ | 2 – 4 | 11.0 – 13.0 | ||||||
9. | SC Türkheim/Bad Wörishofen 1 | 2½ | 1 | ** | 5 | 2 – 4 | 8.5 – 15.5 | ||||||
10. | SK Klosterlechfeld 1 | 4 | 2½ | 3 | ** | 1 – 5 | 9.5 – 14.5 |