Kempten hat mit dem Hotel Waldhorn ein sehr schönes Domizil, eingetaucht in die majestätische Landschaft des Allgäus bzw. des Alpenvorlandes.
Unser Käptn hatte die Wichtigkeit des Matches bei unserem Tabellenstand im Keller vorher intern klargemacht und seine Mannen beschworen, um jeden Punkt zu kämpfen.
Lorenz an Brett wählte eine komplizierte Nebenvariante der Französischen Verteidigung und musste sich, wie der Name der Eröffnung schon impliziert, sich verteidigen. Leider hatte er dabei in seiner positionellen Struktur schon zu viele Schwachpunkte, so dass Weiß zunächst die Qualität gewann und in Folge auch die Partie.
Georg machte es dafür an Brett 6 deutlich besser: er nahm seinem Kontrahenten die Felder und hatte zudem die offene Turmlinie unter Kontrolle. Als sich sein Gegner mit einem Turm-Scheinopfer befreien wollte, spielte Georg einen sensationellen Zwischenzug, was zur Überlastung der weißen Dame führte. Im Ergebnis gewann Georg bei weiterhin überlegener Stellung eine Figur. Das war cool! Zwischenstand somit 1:1.
Manuel spielte an Brett 8 mit schwarz sehr druckvoll und drohte sehr stark mit seinen Schwerfiguren gegen die kurze weiße Rochadestellung, während sein König am Damenflügel sehr sich stand. Aufgrund seines Druckes gewann er eine Figur und wählte dann das sicherste Gewinnmanöver, indem er zunächst beide Damen abtauschte. Da er zugleich die offene Turmlinie kontrollierte, konnte er mithilfe des Mehrläufers zugleich zwei verbundene Freibauern in der c- und d-Linie schnell in Bewegung setzen. Er tauschte dann zunächst einen Turm ab und der zweite Turm erzwang vom gedeckten Freibauern auf d2 die Figurenumwandlung des Freibauern. Das war ein Spiel wie aus einem Guß!
Kevin an Brett 3 hatte eine überlegene Stellung, da sein gedeckter weißfeldriger Läufer auf d5 stärker war als der gegnerische Springer. Zugleich war es erstaunlich, dass es keinen direkten Gewinnzug gab, da Schwarz die latenten Einbruchsfelder am Königsflügel überdecken konnte. Kevin wählte dann richtigen Plan, indem er dafür am Damenflügel einen Bauern „mopste“. Damit konnte er ohne Risiko sein bereits gute Position festigen und siegreich verwerten.
Alexander an Brett 2spielte technisch sehr stark. Hier war es gegenüber der Partie von Kevin „spiegelverkehrt“ i. S. v., wonach sein Springer deutlich besser wirkte als der weißfeldrige Läufer. Zunächst konnte er mit dem ersten Springer auf e4 weitere schwächen von Weiß „produzieren“: Weiß hatte seine Bauern am Königsflügel nach h3, g3 und f3 gestellt, wobei f3 kam, um den Springer von e4 zu vertreiben. Der zweite Springer konnte dann die Schwäche auf f3 nachhaltig aufdecken, da dieser Springer mit Schach abziehen konnte und damit die schwarze Dame auf den weißen Feldern plus die offene Turmlinie den Sieg nachweisen konnten. Damit hatten wir schon vier Punkte unter Dach und Fach.
Helmut an Brett 7 hatte in seiner „eigentlich“ ausgereiften Eröffnung eine gute Stellung erreicht, nur hatte Schwarz plötzlich das Tempo, um Dg5 zu spielen, da sein Springer auf d2 den Lc1 verdeckte und für diesen Springer kein forcierter Abzug gegeben war. Es kam dann zum Turmeinschlag auf h2 und forcierten Matt.
Stefan an Brett 5 hatte eine ausgeglichene Stellung, wenn nicht sogar die leicht bessere Stellung. Im Schwerfigurenendspiel wirkten seine Figuren zunächst aktiver, zumal er im Zentrum einen Freibauern hatte. Leider übersah er dann eine Figurenablenkung, was einen Bauern kostete und was weit schlimmer wog war, dass jetzt das gegnerische Schwerfigurenspiel deutlich leichter war. Zum Glück kam es zum Damentausch und das Turmendspiel mit einem Bauern weniger konnte Stefan Remis halten. Dieses Remis hat Stefan toll erkämpft und ist somit i. S. d. Eingangsbemerkung das beste Beispiel für „vollen Einsatz“.
Hans spielte am Spitzenbrett positionell überragend. Es kam zu einem sehr schwierigen Endspiel, bei dem Hans beide Türme auf der gegnerischen siebten Reihe platzieren konnte. Der Preis war, den er dafür bezahlen musste, dass der gegnerische Springer seine drei Bauern am Damenflügel „abgrasen“ konnte. Hans konnte dafür mit dem überraschenden Zwischenzug Bauern von g5 nach g6 seine Stellung druckvoll verstärken. Der Bauer nahm dann auf f7 und nach Kh8 spielte Hans Lg6 und drohte auf e8 zuerst den einen Turm und danach den zweiten Turm einzusetzen. Hans spielte es dann noch schöner, indem er via Te5 auf h5 Matt drohte. Schwarz musste daher auf f7 einen Turm opfern und Hans konnte mit dem Mehrturm die schwarzen Freibauern am Damenflügel stoppen. 5,5 : 2,5
Es war ein wichtiger Sieg, da es beim nächsten Spiel gegen den Tabellenführer der Schwabenliga I geht. Vielleicht gelingt es uns, ähnlich wie in der Fußballbundesliga, aktuell dem HSV, trotzdem zu punkten. An diesem Tage spielen wir dann im Kloster und im Kloster werden ja bekanntermaßen die Leviten gelesen. Schau’n mer mal.
2 |
SC Kempten 1878 |
DWZ |
– |
SK Klosterlechfeld |
DWZ |
2½ – 5½ |
1 |
1 |
Schmid, Peter |
2044 |
– |
2 |
Hornung, Hans, Dr. |
2061 |
0 – 1 |
2 |
2 |
Lagassé, Pascal |
1892 |
– |
3 |
King, Alexander |
2016 |
0 – 1 |
3 |
3 |
Schöler, Helmut |
1919 |
– |
4 |
Steffen, Kevin |
2053 |
0 – 1 |
4 |
4 |
Brunold, Günter |
1851 |
– |
5 |
Heinrich, Lorenz |
1949 |
1 – 0 |
5 |
5 |
Martin, Rudolf |
1754 |
– |
6 |
Winterkamp, Stefan |
1982 |
½ – ½ |
6 |
6 |
Fischer, Claus |
1741 |
– |
7 |
Müller, Georg |
1864 |
0 – 1 |
7 |
7 |
Lagassé, Nicolas |
1637 |
– |
8 |
Heinrich, Helmut |
1928 |
1 – 0 |
8 |
8 |
Hansch, Paul |
1589 |
– |
13 |
Jahn, Manuel |
1830 |
0 – 1 |
Schnitt: |
1803 |
– |
Schnitt: |
1960 |
|
Alle Ergebnisse:
7. Runde am 23.02.14 | |
1 |
SK Krumbach 1945 II |
– |
SK Rochade Augsburg |
4 – 4 |
2 |
SC Kempten 1878 |
– |
SK Klosterlechfeld |
2½ – 5½ |
3 |
SC Friedberg |
– |
SC Kaufbeuren 1892 |
3½ – 4½ |
4 |
SC Türkheim/Bad Wörishofen |
– |
SK Marktoberdorf I |
5 – 3 |
Tabelle:
Schwabenliga 1 2013/2014
Rang |
Mannschaft |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
MPkt |
BPkt |
1. |
SC Türkheim/Bad Wörishofen |
** |
5 |
3 |
|
5 |
|
5½ |
5½ |
6 |
10 – 2 |
30,0 – 18,0 |
2. |
SK Marktoberdorf I |
3 |
** |
4 |
|
2½ |
4½ |
4 |
5 |
5 |
8 – 6 |
28,0 – 28,0 |
3. |
SK Königsbrunn |
5 |
4 |
** |
4 |
|
4½ |
3½ |
4½ |
|
8 – 4 |
25,5 – 22,5 |
4. |
SC Kaufbeuren 1892 |
|
|
4 |
** |
4 |
2 |
4½ |
5½ |
4½ |
8 – 4 |
24,5 – 23,5 |
5. |
SC Kempten 1878 |
3 |
5½ |
|
4 |
** |
2½ |
5 |
|
7 |
7 – 5 |
27,0 – 21,0 |
6. |
SK Klosterlechfeld |
|
3½ |
3½ |
6 |
5½ |
** |
|
2 |
4 |
5 – 7 |
24,5 – 23,5 |
7. |
SC Friedberg |
2½ |
4 |
4½ |
3½ |
3 |
|
** |
|
4½ |
5 – 7 |
22,0 – 26,0 |
8. |
SK Rochade Augsburg |
2½ |
3 |
3½ |
2½ |
|
6 |
|
** |
4 |
3 – 9 |
21,5 – 26,5 |
9. |
SK Krumbach 1945 II |
2 |
3 |
|
3½ |
1 |
4 |
3½ |
4 |
** |
2 – 12 |
21,0 – 35,0 |